VWSA Plant in Uitenhage

12. Jul 2018
Mit NADIN um die Welt Ein Österreicher in Südafrika

Andreas Reiter ist seit Mai 2017 Teamleiter der NADIN-Entwicklung mit derzeit 14 Kolleg*innen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines globalen Standard-Systems für Importeure, das an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden kann. Hier spricht Andreas Reiter über seine Arbeit in Südafrika, wo er die Einführung des Systems unterstützt hat.

Andreas Reiter

Andreas Reiter

NADIN 4 ist das erste gemeinsame Entwicklungsprojekt von Volkswagen Wolfsburg und Porsche Informatik mit dem Ziel einer global einsetzbaren, zukunftssicheren Standardlösung für Importeure. Der Fokus liegt auf hochgradiger Automatisierbarkeit, Konfigurierbarkeit und Anpassungsfähigkeit des Systems. NADIN 4 ist derzeit bei mehr als 150 Importeuren weltweit im Einsatz. Mehr als 30 % des weltweiten Absatzes der Volkswagen AG laufen über NADIN, das sind über 3 Millionen Fahrzeuge. Der Funktionsumfang der aktuellen Version besteht aus dem Bestellmodul, dem Produktkatalog und dem Quotenmodul sowie den von der Porsche Informatik entwickelten Modulen Finanz und Logistik.

Neuartige Zusammenarbeit erweitert den Horizont

Bei diesem Produkt arbeiten wir erstmals direkt mit der Volkswagen-IT zusammen. Unser großes Know-how, nicht nur im Technologiebereich, sondern durch unsere Nähe zum Porsche-Konzern auch in den Finanz- und Logistik-Prozessen, wird von der Volkswagen-IT und dem Volkswagen-Fachbereich sehr geschätzt. Im Gegenzug hilft uns die Nähe der Volkswagen-Kollegen zu den Herstellerwerken und öffnet uns Türen, die für andere nicht so leicht aufgehen. Bei allen Unterschieden in der Arbeitsweise trifft man sich in der Mitte.

Am NADIN-Projekt sind fünf Stakeholder beteiligt: die Volkswagen-IT, die Fachbereiche von Volkswagen und Audi, die jeweiligen Märkte sowie die Porsche Informatik. Trotz der hohen Komplexität läuft die Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern hervorragend. Die Porsche Informatik ist dabei gleichrangiges Mitglied im Projektteam.

Mit NADIN um die Welt

Als Projektleiter für die Porsche-Informatik-Module habe ich die NADIN-Einführung in Südafrika unterstützt, die im Juni 2018 abgeschlossen wurde. Zuvor war ich für NADIN als Projektleiter bzw. Vertreter der Porsche Informatik schon in vielen anderen Ländern im Einsatz: Schweden, Polen, Deutschland, Irland, Portugal, Frankreich, Belgien und Russland.

In Südafrika habe ich dabei geholfen, NADIN beim Importeur auszurollen, unser Finanzmodul dort zu etablieren, deren Prozesse zu standardisieren und effizienter zu gestalten. Aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen war der Anpassungsaufwand beim Finanzmodul naturgemäß höher. Zum Glück sind dort aber ausreichend hohe Konfigurationsmöglichkeiten gegeben, sodass nur ganz spezielle Anforderungen auch tatsächlich neu implementiert werden mussten.

Sitz des Fachbereichs in Johannesburg

Sitz des Fachbereichs in Johannesburg

Die Vorteile von NADIN:

  • Extreme Effizienzsteigerung beim Importeur: Beispielsweise dauerte der Aufbau eines neuen Fahrzeugmodells inkl. Preise vorher Wochen, jetzt nur mehr wenige Tage.
  • Der Importeur wird viel besser in die Volkswagen-Welt integriert.
  • Der Reifegrad des Produkts erhöht sich weiter, es werden neue Funktionalitäten hinzugefügt.

Vielfältige Erfahrungen im Projekt

Die Migration der Daten aus den Vorgängersystemen stellte eine große Herausforderung dar. Daher war es umso erfreulicher, dass NADIN selbst hervorragend funktioniert und alle Prozesse wie erwartet laufen. Die Begeisterung der Kollegen in Südafrika über das neue System war richtig sicht- und spürbar.

Die größte Herausforderung des Projekts war jedoch die geographische Entfernung. Wichtigste Basis für eine gute Zusammenarbeit ist immer der persönliche Kontakt, das Kennenlernen der Projektpartner vor Ort. Zwar wurde auch Skype for Business regelmäßig verwendet, doch Workshops fanden sowohl in Südafrika als auch in Europa statt. Im Projekt herrschte ein sehr multikulturelles Umfeld und die Nationalität spielte in der Zusammenarbeit überhaupt keine Rolle. Alle Leute, die ich dabei kennengelernt habe, waren durchwegs cool und unkompliziert. Die tolle Zusammenarbeit hat viel Spaß gemacht.

Grundsätzlich gilt: Wenn man sich auf die jeweilige Kultur im Land einstellt und auch auf die zwischenmenschliche Chemie achtet, laufen Projekte wesentlich lösungsorientierter. Das ist für die Zusammenarbeit im Team extrem wichtig und macht ein Projekt viel effizienter. Die Kultur in der Volkswagen Group Südafrika ist offen, konstruktiv, wertschätzend und flexibel. Genau wie bei uns!

Erfolgsfaktoren für das Projekt

Erfolgsfaktoren für das Projekt in Südafrika

Barbara Klein
Barbara Klein

ist in der Porsche Informatik für Kommunikation und Social Media verantwortlich. Sie freut sich, auch nach zwei Jahrzehnten in der Firma täglich etwas dazuzulernen.